Wachauforum unter dem Motto „20 Jahre Weltkulturerbe Wachau“

© Josef Salomon
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Am 29. Februar fand das 1. Wachauforum an der Donau-Uni in Krems statt. Neben Vorträgen zum Thema Baukultur in der Wachau und der Vorschau auf die nächste Ausstellung in der Landesgalerie stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des 20-jährigen UNESCO-Weltkultuererbe Jubiläums.

Noch vor Beginn der Veranstaltung widmeten sich viele BesucherInnen der Fotoausstellung von Robert Herbst. Mithilfe einer Drohne setzt er die einzigartige Kulturlandschaft von oben in Szene. Auf seinen Bildern zeigt der Fotograf die Wachau einmal aus einer anderen, nicht alltäglichen Perspektive.

DDr. Peter Strasser berichtete über den Weg der Wachau zum UNESCO-Welterbetitel. Vor über 20 Jahren war das Prozedere für eine Aufnahme in die Welterbeliste anders als heute. Der einreichende Staat listete alle potenziellen Welterbestätten auf. Die Einreichung bestand vor allem aus der Beschreibung des sogenannten „OUV“s (Outstanding Universal Value oder auch außergewöhnlicher universeller Wert genannt). Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Zuordnung zu mindestens einer der Kriterien, die von der Welterbekonvention festgelegt wurden. Ebenso muss die Begründung der Authentizität sowie die Erklärung der Integrität der Kulturlandschaft enthalten sein. Ein Managementplan war zu jener Zeit noch keine Bedingung. Für die Wachau wurde dieser erst im Jahr 2017 implementiert und von allen 15 Welterbegemeinden unterzeichnet.

Am 2.12.2000 beschloss das Welterbekomitee die Region Wachau in die UNESCO-Welterbeliste aufzunehmen. Dies wurde 2001 mit einer Donauschifffahrt mit vielen Stationen zwischen Melk und Krems gebührend gefeiert.

20 Jahre später ...

Es hat sich viel getan. Was „Weltkulturerbe“ bedeutet ist oft nicht für jeden gleich. Diese und andere Fragen diskutierten Welterbemanagerin Ingeborg Hödl und Florian Meixner (Österreichische UNESCO-Kommission) im Podiumsgespräch mit Moderatorin Wiebke Leithner. Meixner verbindet den Begriff vor allem mit Werten, die eine Region repräsentieren. Eine Kulturlandschaft zeichnet sich insbesondere durch eine spezielle Bewirtschaftungsweise sowie durch Identifikationsmöglichkeit in der Bevölkerung aus. Heute wie damals war sich die Bevölkerung des besonderen Stellenwerts der Wachau bewusst. Dieses besondere Verhältnis zu ihrer Region gilt es auch den nachkommenden Generationen zu vermitteln. Bewusstseinsbildung zählt nach wie vor zu den wichtigsten Aufgaben des Welterbemanagements. Im Jubiläumsjahr 2020 ist eine Tour durch alle Welterbegemeinden geplant: Der Infostand, ausgestattet mit Informationsmaterialien und einer Fotobox für Erinnerungsfotos zum Jubiläum, macht in jeder Gemeinde Station. Gerne werden dabei Fragen zu den unterschiedlichsten Themen rund um das Welterbe beantwortet.

Special zum Jubiläum: Welterbequartett

Um die Vielfalt der Wachau auch spielerisch zu vermitteln, entwickelten Studentinnen der New Design Universität St. Pölten (Katrin Lowatschek und Denise Waller) ein Spielkarten-Quartett. Von den geschichtsträchtigen Ruinen und Stiften bis hin zu seltenen Pflanzen und Tierarten, aber auch modernen Kunstinstallationen und kleinen Museen sind die vielen Attraktionen und Schätze der Wachau im Kartenspiel vertreten. Das Wachau-Quartett wird als kleines Präsent bei den Stopps de Welterbe-Tour verteilt.

Ein Leitbild Bauen für das Bauen in der Wachau

Die UNESCO-Kommission hat die Wachau als eine fortbestehende Kulturlandschaft eingestuft. Umso wichtiger ist es, dass eine behutsame und welterbegerechte Weiterentwicklung stattfindet. Zu diesem Thema informierte Architekt Prof. Cristian Abrihan die interessierten BesucherInnen. Zusammen mit Prof. Michael Kloos ist er für die Erstellung des Leitbilds zum Bauen in der Wachau verantwortlich. Wichtige Parameter im Leitbild werden die Sichtbeziehungen und Blickachsen in den jeweiligen Gemeinden sein, wie er am Beispiel von Rossatz und Spitz anschaulich darstellte. Die Erhaltung der kleinteiligen Siedlungsstrukturen der typischen Wachaugemeinden bei gleichzeitiger Weiterentwicklung zählt dabei wohl zu den größten Herausforderungen. Zusätzlich zum „Leitbild zum Bauen in der Wachau“ wird auch weiterhin an einer „Baufibel“ gearbeitet. Darin soll, anhand von Beispielen, die Do’s and Don’ts der architektonischen Formensprache der Wachau aufgezeigt werden.

Abschließend gewährte Christian Bauer, künstlerischer Direktor der Landesgalerie Niederösterreich, den Anwesenden noch einen Blick hinter die Kulissen der kommenden Ausstellung „Wachau. Die Entdeckung eines Welterbes.“.

Gemeinsam mit den Niederösterreichischen Nachrichten und der Landesgalerie Niederösterreichrufen die Welterbegemeinden zum Fotowettbewerb „MEINE WACHAU“ auf! Machen Sie mit und zeigen Sie uns mit Ihrem Foto was Ihnen an der Wachau besonders gut gefällt und wodurch sich die Region auszeichnet. Die Einreichfrist ist von 18. Mai bis 31. Juli 2020. Mehr Infos dazu unter: www.lgnoe.at/fotowettbewerb

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