LIFE+ Projekt Auenwildnis Wachau

Das derzeit laufende Projekt „Auenwildnis Wachau" schließt an zwei vorangegangene LIFE-Projekte in der Region an. Im Projektzeitraum laufen umfangreiche Maßnahmen zur Revitalisierung von Altarmresten in Rossatz. Bestehende Auwaldflächen auf bereits vorhandenen und neu entstehenden Inseln sollen verbessert bzw. erweitert werden. Für stark gefährdete Amphibien wie die Gelbbauchunke und den Donau-Kammmolch werden eigene Laichgewässer gebaggert, für den Seeadler wurden 5 Nisthilfen aufgehängt und rund 300 wertvolle Altbäume werden geschützt.

Projektträger: viadonau unter Beteiligung vom Verein Welterbegemeinden Wachau, Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf, NÖ Landesfischereiverband, NÖ Landesregierung, BMLFUW und Österreichische Fischereigesellschaft
Projektdauer: 2015 - 2020 bzw. verlängert bis 2022
Projektkosten: rd. € 3.900.000 (50 % EU)

Mehr Informationen zum Projekt

Projektbericht und Zusammenfassung
Offizielle Eröffnung des Schopperstatt-Nebenarms
Bericht zum Projektabschluss der viadonau

Geplante und bereits realisierte Projektvorhaben

Projektkarte Auenwildnis © viadonau
Schulprojekte tragen zur Bewusstseinsbildung über Amphibienlebensräume bei © Hannes Seehofer
Durch Ringeln sollen die Neophyten absterben © Hannes Seehofer
Für die stark gefährdete Gelbbauchunke wurden zahlreiche Laichgewässer errichtet. © Werner Gamerith
Die Schwarzpappel zählt zu den gefährdetsten Baumarten in der Region. © Hannes Seehofer
Der Seeadler ist im Winter regelmäßig an der Donau zu beobachten. © Wolfgang Trimmel


Folgende Maßnahmen werden im Projektzeitraum umgesetzt:

Schopperstatt-Arm

Im Bereich der Rossatzer Altarmreste Anzuglacke, Sportplatzlacke und Schopperstattlacke wird ein ca. 1,6 km langer, ganzjährig durchströmter Nebenarm geschaffen. Dabei sollen auch Stillgewässerbereiche, Buchten und kleinräumige Uferstrukturen errichtet werden. Donauseitig entstehen ca. 2 ha neue Auwaldflächen durch Umwandlung von Intensivobstanlagen, entlang des Nebenarms werden ca. 3 ha Uferbegleitsaum etabliert. Für die Zufahrt zum Trinkwasserbrunnen wurde eine LKW-befahrbare Brücke errichtet.

Pritzenau

Obstflächen im öffentlichen Wassergut im Ausmaß von ca. 10 ha werden in Auwald rückgeführt. Bereiche mit Eschenahorn (ca. 2 ha) werden in standortgerechten Wald umgewandelt. Ein Durchstich zur Donau ermöglicht eine zusätzliche Dotation für den Nebenarm Pritzenau und den Schopperstatt-Arm. In der Pritzenau wird ein ca. 36 ha großes Naturschutzgebiet vorbereitet.

Venediger Au

Donauseitige Uferabflachungen entlang des bestehenden Nebenarmes Pritzenau; Vergrößerung Durchlass Rührsdorf durch zusätzliches Brückenelement auf insgesamt 24 m lichte Weite (Beseitigung Engstelle im Venediger Arm); Auwaldverbesserung auf ca. 3 ha Gemeindeflächen: Entfernen der Neophyten, Aufforstung mit heimischen Gehölzen.

Schönbüheler Insel

Neophyten wie Eschenahorn und Robinie werden im Ausmaß von ca. 6 ha auf der Schönbüheler Insel geringelt. Die Schönbüheler Insel wurde als ca. 20 ha großes Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Artenschutz Amphibien

Ein Amphibienschutzkonzept für die Wachau wurde erstellt. 43 Laichgewässer für diverse Amphibien (u.a. für Donau-Kammmolch, Gelbbauchunke) wurden zwischen 2017 und 2020 errichtet. In Rossatz werden noch weitere 7 Tümpel ausgebaggert.

Artenschutz Schwarzpappel

Die Inventarisierung der autochthonen Schwarzpappeln in der Wachau ergab nur mehr ca. 600 Altbäume. Daher hat der Verein Welterbegemeinden über 5000 Scharzpappel in der Wachau gepflanzt. 

Auwaldmonitoring

Der gesamte Auwald in der Wachau zwischen Melk und Mautern wurde 2017 und 2018 im Rahmen des LIFE+ Projektes Auenwildnis Wachau vom Büro land.schafft erfasst und bewertet. Vorrangig ging es um die laut Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gefährdete Lebensraumtypen Weidenauen und Pappelauen. Diese naturnahen Auwaldtypen findet man vorwiegend nur mehr auf öffentlichen Grundstücken an der Donau wie z.B. in der Pritzenau und auf der Insel Schönbühel. Die Wachau hat als Durchbruchstal keine ausgedehnten Auwälder. Daher gibt es im Welterbe insgesamt nur 239 ha Auwälder, davon ist der Großteil bereits in Wirtschaftswald wie z.B. Hybridpappelforste umgewandelt. Nur mehr auf etwa 40 ha existieren Reste von Weidenauen und auf 7 ha Schwarzpappel- oder Silberpappelauen. Bis auf diese 47 ha (ca. 20%) naturnahe Auwälder dominieren naturferne Auwald-Forste. Als weitgehend naturnah kann auch der Ufergehölzstreifen an der Donau eingestuft werden, der mit 45 ha etwa 19% des Auwaldes ausmacht. Gesamt betrachtet sind die Auwälder in einem ungünstigen Erhaltungszustand. Nur bei den vielen fragmentierten Einzelrestflächen kann man noch von günstigem Erhaltungszustand sprechen.

Auwaldmonitoring-Endbericht Zusammenfassung

Artenschutz Seeadler

Projektinhalt ist die Abgrenzung und Einrichtung einer Horstschutzzone. In den Hangwäldern und in der Donauau hat BirdLife fünf Nisthilfen aufgehängt. Die ersten Nistversuche nach fast 100 Jahren haben stattgefunden. Mehr Infos sind in dem Beitrag "Seeadler in der Wachau" zu finden.

Hier geht es zur Projekthomepage der viadonau.