Welterbe goes School: Der erste Durchgang ist in vollem Gang

Rundgang durch Weißenkirchen @ Pamela Schmatz
Den Blick für Baukultur schärfen ... © Pamela Schmatz
Im Fokus: das Welterbe Wachau © Pamela Schmatz

Baukultur – Kulturlandschaft – Biodiversität: Das Welterbe Wachau ist einzigartig. Damit Jugendliche diese Besonderheiten hautnah erleben können, wurde das Projekt „Welterbe goes School" ins Leben gerufen mit dem innerhalb von 2 Jahren rund 1.000 SchülerInnen erreicht werden.

Die UNESCO-Schulen waren zuerst dran

Die erste Runde bei den Großen wurde mit dem Ende des letzten Schuljahres geschafft: Rund 300 Schülerinnen und Schüler aus den vier UNESCO-Schulen der Region haben Workshops zu verschiedenen Themen wie Trockensteinmauern, Naturwälder und Baukultur besucht. So wie die zweiten Klassen der HLF Krems, die in Weißenkirchen in der Wachau unterwegs waren. Ausgestattet mit Passepartouts, durch die man die besonderen Aspekte der Wachauer Baukultur in den Fokus nehmen kann. Den Blick fürs Welterbe schärfen – genau darum geht es in dem Projekt. Was sind die Unterschiede zwischen historischen und modernen Häusern? Was macht einen Ortskern aus? Mit welchen Materialien wurde früher gebaut? Das sind einige Fragen, die die Jugendlichen diskutierten – gemeinsam mit der Austria Guide Christine Emberger und Kathrin Schwab vom Referat für Baukultur und bauliche Angelegenheiten im UNESCO Weltkulturerbe. Dabei ging es hinauf bis auf den Turm der Wehrkirche in Weißenkirchen: „Unser absolutes Highlight“, so der Tenor der Gruppe. Nach dem Aufstieg wurde nicht nur der Blick auf die Dächerlandschaft des Ortes frei, sondern auch auf die Kirchenglocken und den Dachstuhl der Kirche, der zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Wie ein Rollenspiel eine Rolle spielt

Das richtige Material und die passende Form wählen, sich in ein Gesamt-Ensemble einfügen – all das wurde auch ganz praktisch in Form eines Rollenspiels diskutiert. Dabei schlüpften die Jugendlichen in die Rollen der Bürgermeisterin, des Architekten, der Planerin und die von Anrainerinnen und Anrainern. Gemeinsam wurden Pro und Kontra abgewogen, ob ein Neubau in Form einer großen Kugel ins Welterbe passen würde. Eine gute Übung, auch um die Interessen von verschiedenen Gruppen zu verstehen. Die Klasse entschied sich schließlich gegen den imaginären Neubau. Und für eine Pause im Bogerl – das Lokal in Weißenkirchen ist ein Beispiel dafür, wie moderne Gastronomie in einem historischen Gebäudekomplex funktionieren kann. Noch eine Erkenntnis: Nachdem die Jugendlichen mehr zur Geschichte des Hauses erfahren haben, waren sie offener gegenüber der Nutzung von historischen Gebäuden und der Kombination von Alt und Neu. Ein Beispiel dafür war auch der Kirchenwirt – hier ist die historische Substanz der Rahmen für das Hotel und die Seminarräume.

Im Herbst sind die Jüngsten an der Reihe

Es gibt viele Möglichkeiten, das kulturelle Erbe der Wachau zu nützen. Die durch ein LEADER-Projekt finanzierten Workshops sind ein Baustein, damit die junge Generation dafür ein Gespür entwickeln kann. Im Herbst kommen nun die Schülerinnen und Schüler der 22 Volksschulen der Region dran. Bei einer interaktiven Exkursion mit der Naturpädagogin Steffi Kratzer lernen sie den Lebensraum der Donau und die Hintergründe zur Ernennung der Wachau als Welterbe kennen. Im nächsten Jahr startet dann ein neuer Durchgang.

Mehr Infos zum Projekt "Welterbe goes School"