Eindämmung von Götterbaum und Robinie auf Wachauer Trockenrasen

Ringeln einer Robinie | © Welterbegemeinden Wachau
Götterbaum | © Welterbegemeinden Wachau
Robinien am Rand der Trockenrasen in Dürnstein © Welterbegemeinden Wachau

Die Wachau zeichnet sich durch ihre einzigartigen und artenreichen Trockenrasenflächen aus, die für ihren Erhalt regelmäßig gepflegt werden müssen. Trotz der notwendigen und arbeitsintensiven Mahd versuchen in den letzten Jahren auch immer mehr invasive Pflanzen wie der Götterbaum oder die Robinie die Flächen einzunehmen und gefährden damit zusätzlich die Artenvielfalt. Für die sehr aufwändige Bekämpfung dieser Neophyten besonders in den Randzonen waren bisher kaum Kapazitäten vorhanden. Ein neues Projekt finanziert vom Biodiversitätsfonds und unter Leitung von Hannes Seehofer zielt nun darauf ab, diese auf den umliegenden Gebieten rund um die Trockenrasenflächen zurückzudrängen und so langfristig die Biodiversität zu sichern.

Ein neues Projekt zum Erhalt der wertvollen Trockenrasenflächen in der Wachau

Die bedeutendsten Trockenrasenflächen, die nur durch eine regelmäßige Pflege erhalten bleiben, liegen in Dürnstein, St. Michael und Spitz. Sie werden wie in den letzten beiden Jahren 2021 und 2022 mit Schafen beweidet oder mit Wachau Volunteers und Freiwilligen gemäht. Zusätzlich zu dieser Aufgabe ist der Handlungsbedarf zur Eindämmung der Neophyten hier in den letzten Jahren durch Zunahme der invasiven Pflanzen stark angestiegen. Ein Hauptgrund dafür ist die rasante Vermehrung, oftmals über Samen, Wurzelbrut und Stockausschläge. Hauptziel des Projekts ist es daher, die bedeutendsten Trockenrasen von Götterbäumen und Robinien freizuhalten und auch die unmittelbaren Umgebungsflächen bestmöglich einzubeziehen.

Der Götterbaum

War der Götterbaum (Ailanthus altissima) bis vor wenigen Jahren in der Wachau nur vereinzelt und straßennah anzutreffen, tritt er jetzt zunehmend in Offenflächen wie Trockenrasen und aufgelassenen Weingärten, auf Böschungen und in Trockenmauern auf. Dieser giftige Neophyt breitet sich flächig aus und gefährdet die Biodiversität der Naturschutzflächen durch Verdrängung der lebensraumtypischen Pflanzenarten.

Die Robinie

Robinien (Robinia pseudoacacia) sind voraussichtlich mit dem Bahnbau vor über 100 Jahren in die Wachau gekommen und wurden früher auch von den Winzern forciert, da sie als Bagstall (Weingartensteher) beliebt waren. Die Robinie ist stellenweise bereits etabliert, Böschungen der Wachaubahn und viele angrenzende Flächen sind abschnittweise flächendeckend mit Robinien bewachsen. Nur im Kernbereich der Trockenrasenflächen wurden die Robinien durch die Pflege reduziert, in den Randbereichen und Übergangszonen sind sie oft noch flächig vorhanden und dringen durch Wurzelbrut und Samenflug in die Trockenrasen ein.

Projektziele im Detail

  • Insgesamt sollen durch dieses Projekt 28 ha neophytenfreie Trockenrasen gewährleistet werden. Davon werden ca. 3 ha Trockenrasen wieder neu instandgesetzt. Bei weiteren 25 ha wird der Zustand indirekt verbessert, da der Neophyten-Druck aus den angrenzenden Randbereichen wegfällt.
  • Robinien sollen im Umkreis von zumindest 20-50m zu den Trockenrasenflächen bekämpft werden.
  • Götterbaum sollen sogar im Umkreis von etwa 100-200 m rund um die Trockenrasen bekämpft werden.

Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Neophyten in der Wachau

Zusätzlich zu den Arbeitseinsätzen in Abstimmung mit Anrainern soll die Neophytenbekämpfung durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung der Bevölkerung zu einem regionalen Thema werden und so die Eigeninitiative in der Bevölkerung steigern. BürgerInnen und GrundbesitzerInnen sollen lernen, die wichtigsten Neophyten zu erkennen und Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen, um sie so langfristig zurückzudrängen.

Hinweise über Götterbaumvorkommen besonders in den Gemeinden Dürnstein, Weißenkirchen, Spitz und Rossatz-Arnsdorf können unter seehofer(at)wachau-dunkelsteinerwald.at bekanntgegeben werden.

Projektträger: Verein Welterbegemeinden Wachau
Laufzeit: 01.05.2023 - 31.12.2025
Gefördert durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und der Europäischen Union