Wachauschaf - Naturschutzkonforme Beweidung in der Wachau und im Naturpark Jauerling

Schafbeweidung auf der Perchtoldsdorfer Heide als mögliches Vorbild für die Wachau? @ Welterbegemeinden Wachau
Schafbeweidung auf der Perchtoldsdorfer Heide als mögliches Vorbild für die Wachau? © Welterbegemeinden Wachau

Der Verein Welterbegemeinden Wachau, Land Niederösterreich/Abt. Naturschutz und Blühendes Österreich haben sich zum Ziel gesetzt, eine extensive Schafbeweidung in der Wachau und im Naturpark Jauerling-Wachau zu etablieren.

Besonders in der Wachau existieren etwa 60 ha naturschutzfachlich hochwertige Trockenrasen und Wiesenflächen (Orchideenwiesen, Magerwiesen), die derzeit ca. 20-25 ha jährlich werden mit hohem Aufwand durch professionelle LandschaftspflegerInnen und Freiwillige (Wachau Volunteers) gepflegt. Weitere Wiesenflächen existieren am Jauerling. Daher wäre zur längerfristigen Erhaltung und Pflege der offenen Naturschutzflächen in der Wachau und am Jauerling der Aufbau eines auf Landschaftspflege spezialisierten naturschutzfachlich ausgerichteten Schafbetriebes notwendig. Dafür soll als erster Schritt ein Umsetzungskonzept, unterstützt mit LEADER-Fördermitteln, erstellt werden, welches die Voraussetzungen sowie Rahmenbedingungen abklärt.

Das Projekt umfasst folgende wesentliche Maßnahmen:

  • Naturschutzflächen/Weideflächen: Definition geeigneter Weideflächen in der Wachau – aufbauend auf dem Datenmaterial vom Auftraggeber.
  • Mähflächen: Gemeinsam mit Verein Welterbegemeinden Wachau und dem Naturpark Jauerling-Wachau mittels Workshops oder Stakeholdergesprächen mögliche potentielle Flächen finden.
  • Konzeptpapier für einen funktionierenden Betrieb erarbeiten (z.B. aufbauend auf den Expertisen von Partnern)
  • Interessenten/Betriebsscreening: In Abstimmung mit dem Verein Welterbegemeinden Wachau und dem Naturpark Jauerling-Wachau mittels Workshops oder Stakeholdergesprächen mögliche potentielle Interessenten/landwirtschaftliche Betriebe finden.
  • Grobkalkulation für Betriebsumsetzung für maximal 3 hochgradige InteressentInnen (nach Bedarf)

Und liefert somit folgende Ergebnisse:

  • Geeignete naturschutzfachlich hochwertige Flächen für eine Beweidung in der Wachau sind definiert.
  • Bedingungen an einen Schafweidebetrieb sind definiert.
  • Interessenten zur Führung des geplanten Betriebes sind gefunden.
  • Betriebliche Grobkalkulationen für die maximal 3 aussichtsreichsten Interessenten basierend auf deren Ausgangsituationen sind erstellt.
  • Stakeholder sind eingebunden; Produktpalette, Marktumfeld und Vermarktungspotential können eingeschätzt werden.

Durch das LEADER-Projekt wird ein Umsetzungskonzept für Schafbeweidung in der Region erstellt und es soll ein Betrieb gefunden werden, der ab der neuen LE/ÖPUL-Periode einen Großteil der naturschutzfachlich wertvollen Flächen beweidet und seine Produkte in der Region vermarktet. Alternativ kann feststehen, dass extensive Schafbeweidung in der Wachau nicht etabliert werden kann bzw. keine Interessenten existieren.

Erste Erfolge

Das Umsetzungskonzept wurde im März 2021 fertiggestellt und präsentiert woraufhin im Sommer 2021 bereits ein Betrieb für einige Flächen in der Wachau gefunden werden konnte, der durch Schafbeweidung den Erhalt der seltenen Trockenrasen und Wiesenflächen unterstützt. 

Eigenmittel durch die Stiftung Blühendes Österreich und die Naturschutzabteilung NÖ.

Behandelt im Projektauswahlgremium: Umlaufbeschluss 18.12.2019
Projektträger: Welterbegemeinden Wachau
Fördersatz: 80%
Laufzeit: 7.1.2020-31.5.2021
Mit Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union (LEADER).